Charakterisierung

1) Windsee

Seegang in Gegenwart des erzeugenden Windfeldes nennt man Windsee. Der Wind überträgt dabei seine Energie auf die Wasseroberfläche. Je länger die Windwirklänge (Fetch) ist, desto mehr Energie überträgt der Wind auf die Wasseroberfläche, und desto aufgewühlter ist die See.

Da der Wind gegen die Wellen drückt, sind Wellenformen asymmetrisch.

2) Dünung

Seegang ohne das erzeugende Windfeld nennt man Dünung. Diese Wellen laufen einem Windfeld voraus und können dementsprechend ein Unwetter vorhersagen. Es kann sich aber auch lediglich nur um einen abklingenden Seegang handeln.

Die Wellen mit langer Wellenlänge sind am schnellsten und erreichen als erstes das Ufer. Bei Flaute wirkt keine Kraft auf eine Welle. Daher ist die Wellenform symmetrisch.

Wellenformen

Es gibt symmetrische und asymmetrische Wellen.


Kreuzsee Überlagerung

3) Kreuzsee Lineare Physik

Die physikalische Überlagerung zweier Wellensystemen nennt man Kreuzsee, z. B.:

Kreuzsee = Windsee + Dünung

Hierbei kommt es zu Interferenzphänomenen, die einen Einfluss auf Sportboote haben. Die Wasseroberfläche ist generell sehr unruhig.

Die Kreuzsee kann auch eine Überlagerung von zwei Dünungen aus verschiedenen Richtungen sein. Aber auch nur ein Wellensystem mit Reflexion, Brechung oder Beugung kann eine Kreuzsee erzeugen.

In der Praxis kommen Kreuzseen an einer Kaltfront sowie beim Trog vor. Dies resultiert aus den Windsprüngen.

Beispiel Kreuzsee

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Grafik: kreuzsee.png

Hintergrund

Bei einer West-Wetterlage kommen Wind und Wellen aus West und treffen auf eine Insel:

Interferenz Lineare Physik

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Grafik: interferenz.png

Hintergrund

An beiden Kanten der Insel werden die Wellen gebeugt. So entstehen Kreiswellen, die hinter der Insel in deren Windschatten hineinlaufen (Dünung). Schließlich kommt es zur Interferenz von zwei gleichen Wellensystemen (Kreuzsee).

Bezeichnen die Linien Wellenberge, so ist die Wellenhöhe bei den Schnittpunkten doppelt so hoch (konstruktive Interferenz).

Trifft ein Wellenberg jedoch auf ein Wellental, addieren sich die Wellenhöhen zu Null (destruktive Interferenz).

Grundsee

 

4) Grundsee

Der vierte wichtige Begriff zur Charakterisierung von Wellen ist die Grundsee. Dies sind sich brechende Wellen bei Flachwasserstellen, wie z.B. die Barren zwischen den Inseln im Wattenmeer.

Die brechenden Wellen am Ufer sind quasi auch eine Grundsee. Jedoch wäre hier der Begriff "Brandung" passender.

Flachwasserstellen müssen von Sportbootfahrer frühzeitig erkannt und gemieden werden.

Sich brechende Wellen
und die bräunliche Färbung des Wassers
verraten die Flachwasserstelle.

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